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Unipolare Depression/
Psychiatrische Erkrankungen

Unipolare depressive Störungen repräsentieren Erkrankungen, bei denen eine Verschiebung der emotionalen Verfassung in Richtung negativer Gefühle auftritt. Diese machen mit einem Anteil von etwa 65% den größten Teil der affektiven Störungen aus. Hauptmerkmale beinhalten eine niedergedrückte Stimmung sowie einen Verlust an Interesse und Antrieb. Die Kategorisierung von depressiven Störungen erfolgt unter anderem anhand der Schwere und der Präsenz somatischer oder psychotischer Symptome. Ein vielschichtiges Verletzlichkeit-Stress-Modell wird als ätiologischer Ansatz betrachtet, wobei die Bedeutung biologischer und psychosozialer Einflüsse je nach individuellem Fall variieren kann.

Es ist von entscheidender Bedeutung, im diagnostischen Prozess eine organische Ursache auszuschließen. Gleichzeitig sollten mögliche Begleiterkrankungen mit somatischem Hintergrund (z.B. Diabetes, Koronare Herzkrankheit) und psychischen Störungen berücksichtigt werden. Bei der Behandlung stehen insbesondere Antidepressiva und Psychotherapie als wirksame Maßnahmen zur Verfügung. Jedoch führt die anfänglich gewählte medikamentöse Therapie oft nicht zur vollständigen Besserung. Aus diesem Grund ist es von besonderer Bedeutung, eine systematische Herangehensweise in der Therapie zu verfolgen und sämtliche verfügbaren Behandlungsoptionen, einschließlich die Cannabis-Therapie, in Betracht zu ziehen.

Die Anwendung von medizinischem Cannabis kann zur Behandlung von hartnäckigen, schwer zu therapierenden Depressionen eingesetzt werden und dazu beitragen, die Emotionen während einer depressiven Episode zu stabilisieren. Im Gegensatz zu Antidepressiva gehen mit einer Cannabinoid-Therapie oft nur geringfügige Nebenwirkungen einher. Diese Behandlungsform wird häufig ergänzend zur Psychotherapie angewendet oder dann, wenn Antidepressiva nicht den gewünschten Effekt erzielen oder zu erheblichen Belastungen für die Patient:innen führen.

Behandlung psychiatrischer Krankheitsbilder mit medizinischem Cannabis

Die Verwendung von medizinischem Cannabis zur Behandlung psychiatrischer Erkrankungen, wie Depression, Angststörung, Anpassungsstörung und posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), ist ein Bereich, der zunehmend erforscht wird. Hier sind einige wichtige Überlegungen zu diesem Thema:

Depression

Es gibt einige Hinweise darauf, dass Cannabinoide, insbesondere Cannabidiol (CBD), eine Rolle bei der Behandlung von Depressionen spielen könnten. CBD wird oft für seine möglichen anxiolytischen (angstlösenden) und stimmungsstabilisierenden Eigenschaften gelobt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Forschung in diesem Bereich noch relativ neu ist und weitere Studien erforderlich sind, um die Wirksamkeit und Sicherheit von medizinischem Cannabis bei Depressionen zu klären.

Angststörung

CBD hat das Potenzial, bei der Behandlung von Angststörungen, einschließlich sozialer Angststörung und generalisierter Angststörung, nützlich zu sein. Einige Studien haben gezeigt, dass CBD die Symptome von Angstzuständen verringern kann, ohne die sedierenden Wirkungen von THC. Es ist jedoch wichtig, die Dosierung und Anwendung unter ärztlicher Aufsicht zu besprechen.

Anpassungsstörung

Bei Menschen, die unter Anpassungsstörungen leiden, könnten Cannabinoide bei der Bewältigung von Stress und Anpassungsproblemen hilfreich sein. Dies könnte die Symptomlinderung erleichtern.

Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Einige Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass Cannabinoide, insbesondere THC und CBD, bei der Behandlung von PTBS-Symptomen wie Albträumen und Schlafstörungen hilfreich sein könnten. Es ist jedoch wichtig, Vorsicht walten zu lassen, da bei einigen PTBS-Patienten Cannabis auch zu verstärkten Angstzuständen führen kann.

Was gilt es bei der Therapie mit medizinischem Cannabis zu beachten?

Die Therapie mit medizinischem Cannabis sollte sorgfältig abgewogen und von qualifizierten Fachkräften überwacht werden. Hier sind einige wichtige Punkte zu beachten:

Diagnose und Therapieversuche

Bevor medizinisches Cannabis in Betracht gezogen wird, sollte eine umfassende schulmedizinische Diagnostik durchgeführt und geeignete konventionelle Therapien ausprobiert werden. Die Anwendung von medizinischem Cannabis sollte nicht als erste Option betrachtet werden, sondern als mögliche Ergänzung oder Alternative, wenn andere Therapien keine ausreichende Linderung bieten oder mit unerwünschten Nebenwirkungen einhergehen.

Qualifizierte Fachkräfte

Die Verwendung von medizinischem Cannabis zur Behandlung psychiatrischer Erkrankungen erfordert die Expertise von qualifizierten Fachpersonal, die die Patienten über einen längeren Zeitraum behandeln und mit betreuen.

Individuelle Anpassung

Die Dosierung und Anwendung von medizinischem Cannabis sollte individuell auf den Patienten zugeschnitten sein. Die Reaktion auf Cannabis kann von Person zu Person unterschiedlich sein, daher ist eine genaue Dosierung wichtig.

Monitoring

Während der Behandlung mit medizinischem Cannabis ist eine regelmäßige Überwachung des Patienten wichtig, um unerwünschte Effekte oder unangemessenen Gebrauch zu erkennen.

Risiken und Nutzen abwägen

Die Verwendung von medizinischem Cannabis zur Behandlung von psychiatrischen Erkrankungen sollte sorgfältig abgewogen werden, da Cannabis auch psychische Nebenwirkungen haben kann.

Im optimalen Fall wird die Entscheidung zur Verwendung von medizinischem Cannabis zur Behandlung psychiatrischer Erkrankungen in Zusammenarbeit und Abstimmung mit Fachärzten für Psychiatrie und unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse und Voraussetzungen des Patienten getroffen.

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